Donnerstag, 12. August 2010

Klaus Maria Brandauer

Ein rhetorischer Denkzettel

 

Klaus Maria Brandauer gibt den Regisseur – immer!

 

Im „Lehrstück"-Interview in mobil 08/2006 ist Kristina von Klot gelungen, was nur wenige können, dem gegenüber bei seiner Selbstdarstellung zu dienen, ohne dass er es selber merkt.

Der Egomane Brandauer brauchte bei Kristina von Klot nur wenige Minuten, um schon wieder Regie zu führen:

„Unterstützen Sie mich! Machen Sie mich gut, machen Sie mich besser, freundlicher, zwei Meter groß, blond, blaue Augen – das brauche ich!"

Ein Besessener, der zeitlebens vor der Angst nicht zu genügen, durch ungeheuren Übungsfleiß, Perfektionismus und Empathie ein Meister seiner Zunft wurde.

Wer einen Selbstmord so wie im Film „Oberst Redl" darstellen kann, überlässt sich nicht den Proben, ist immer vorbereitet für ein Leben, das ihn ängstigt.

Braudauer gerät in Bestform als Schauspieler, außer Form im Leben. Wie fast alle Menschen versucht er sein Leben mit einer nicht zu ihm passenden Inszenierung zu runden, lebt in der Zukunft, die ihm das „Mehr" bringen soll und auch nicht bringen wird.

Er wird wohl doch liebenswerter sein müssen, um sein Ziel zu erreichen, geliebt zu werden.

 

Dr. Erik Mueller-Schoppen




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